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rotes Herbstblatt und grüne Blätter

Schematherapie

fight, flight, freeze - Schemas erkennen
autoritäre Stimmen stoppen
inneres Kind trösten
aus dem gesunden Erwachsenen handeln

Unsicher gebunden? Im Verteidigunsmodus? Feststecken in starrem Beziehungsmuster?
fight, flight, freeze - Schemas erkennen und aktiv verändern. So funktioniert Schematherapie. Für eine gesunde Haltung gegenüber sich selber und anderen.

Kommen Sie in Situationen, in denen bei Ihnen bestimmte Knöpfe gedrückt werden? Sie reagieren wütend oder verletzt und Ihr Gegenüber kann Ihre Reaktion nicht nachvollziehen? Und haben das Gefühl, sich wie früher als Kind zu verhalten? Diese wunden Punkte sind Schemas.

 

Wenn Grundbedürfnisse in Gefahr sind reagieren wir mit einer der drei Bewältigungsmechanismen: fight, flight oder freeze. Diese Schemas waren früher sinnvoll, sind heute aber nicht mehr hilfreich, sie wirken sich negativ auf unsere Beziehungen aus. Wir werden ängstlich, vermeiden Beziehungen ganz oder brechen sie ab bevor der andere geht. Es sind frühe Bindungs- und Beziehungserfahrungen und intensive emotionale Erlebnisse die neuronal abgespeichert wurden, wie eingebrannte Spuren im Gedächtnis. Erkennen Sie den Zusammenhang zwischen aktuellen Problemen und deren Entstehung in Ihrer Kindheit.

 

Ziel ist, negative Schemata zu erkennen, alte Wunden zu versorgen und zu versuchen, diese langsam durch verschiedene Techniken abzuschwächen. In schwierigen Situationen zurückfinden zu Selbstsicherheit und innerer Ruhe anstatt in belastenden Gefühlen und alten Mustern zu verharren. So heilen alte Wunden. Ab und zu werden Sie immer noch kurzen Ärger oder Verletzungen spüren, können es jetzt aber als «altes Gefühl» erkennen, loslassen und als Erwachsener reagieren. Wir müssen nicht die Vergangenheit ändern, es geht um den „Abdruck“ den diese im Gehirn hinterlassen hat. Damit es nicht immer wieder so weh tut wenn wunde Punkte getroffen werden. Um in Zukunft anders zu reagieren.


Über Schema und Modi
Ein Schema ist ein Muster von Gefühlen, Gedanken und Empfindungen, das unser Verhalten steuert. In der Kindheit erlernt dient es dazu, unsere psychischen Grundbedürfnisse wie sichere Bindungen, zufriedenstellende Beziehungen und das Bedürfnis nach Autonomie zu befriedigen. Wurden diese nicht genügend erfüllt reagierten wir als Kind automatisch mit fight, flight oder freeze – kompensieren, vermeiden oder erdulden. In diese kindlichen Verhaltensweisen verfallen wir wenn wir uns zurückgewiesen, alleingelassen oder unter Druck gesetzt fühlen und uns das an Situationen aus der Kindheit erinnert. Dann scheinen die Grundbedürfnisse in Gefahr: es sind Schutzfunktionen, die früher wichtig waren, heute jedoch hinderlich und nicht mehr angepasst sind. So entstanden ungünstige Schemas, die jetzt im Erwachsenenalter in alltäglichen Situationen immer wieder aktiviert werden und sich negativ auf unsere Beziehungen auswirken. Die Bewältigungsstrategien waren früher das Beste, was wir tun konnten, um mit bestimmten Situationen fertig zu werden, heute stehen sie uns im Weg. Leider ist uns oft nicht bewusst, was unser Verhalten steuert und wir leiden unter den ungünstigen Reaktionen.


Schematherapie – für wen?
Schematherapie hilft bei vielen Symptomen oder Belastungen, besonders in der Beziehung zu anderen Menschen und um hinderliche Verhaltensmuster loszulassen.
 
Autoritäre Stimmen, das innere Kind, der Erwachsenenmodus

Ein Schema kombiniert mit einer Bewältigungsstrategie wird Modus genannt. Es ist ein momentan aktivierter Erlebenszustand im hier und jetzt, der rasch wechseln kann.

Wir unterschieden kindliche Modi, autoritäre Stimmen, Bewältigungsmodi und den Modus des gesunden Erwachsenen:
Im inneren Kindmodi sind wir in intensiven, schmerzhaften Gefühlen wie Traurigkeit, Einsamkeit, Verletztsein oder auch Wut. Hinderliche Überzeugungen lösen schmerzhafte Gefühle aus und führen zu sehr hohen Erwartungen an die eigene Leistung, an Verantwortlichkeit für das Wohl anderer Menschen oder abwertenden Gedanken gegenüber uns und auch anderen.
In den autoritären Stimmen sind bestimmte Überzeugungen in uns präsent und steuern unser Verhalten. Es sind strafende, kritische und fordernde innere Stimmen. «Du musst zuerst für die anderen schauen», «streng dich mehr an» etc. Diese verinnerlichten Botschaften von frühen Autoritäts- und Bezugspersonen führen dazu, dass wir uns selbst gegenüber so verhalten wie es diese früher getan haben. Innere autoritäre Stimmen führen zu übertriebenen Anforderungen und Selbstvorwürfen.
Im gesunden Erwachsenen-Modus sind wir im Selbstkontakt, haben Ressourcen, Stärken, Kompetenzen, sind handlungsfähig und übernehmen Verantwortung. Dieser Modus ist auch wie ein idealer Elternteil: aus ihm handeln wir nicht automatisch mit hinderlichen Bewältigungsstrategien, sondern reflektieren uns, sind selbstfürsorglich. Der gesunde Erwachsene ist entspannt und gelassen, hat Distanz, er kann Grenzen nach aussen und innen halten und hilft, sich intern zu strukturieren.

Ganz wichtig ist mir, mit Ihnen gemeinsam Ihren gesunden Erwachsenen zu fördern und zu stärken:
wie finden Sie zu ihm? Wie fühlen Sie sich in diesem Zustand? Wie denken und entscheiden Sie dann? Aus ihm heraus stoppen Sie Ihre autoritären Stimmen und versorgen Ihr inneres Kind. So heilen Ihre verletzten Kindanteile.


fight, flight & freeze – die Bewältigungsmodi
Zur Spannungsreduktion und um unangenehme Gefühle nicht zu spüren wechseln wir in fight (kompensieren), flight (vermeiden) oder freeze (erdulden): Kontrolle haben, Gefühle nicht wahrnehmen müssen oder nach aussen orientiert sein. Es sind nicht gelungene, fehlangepasste Bewältigungsstile. Hier sind der zwanghafte Kontrolleur, distanzierte Beschützer oder angepasste Aufpasser zuhause.

Im fight bin ich bemüht, mich genau entgegengesetzt meines verinnerlichten Schemas zu verhalten. Um sich nicht unzulänglich zu fühlen wird dieser Erwachsene beispielsweise zu einem Perfektionisten. Wenn er sich jedoch unterlegen fühlt dominiert er andere, um sich stärker zu fühlen. Er ist ich-bezogen, nimmt viel Raum ein, seine eigenen Bedürfnisse sind die wichtigsten und nur ja keine  Defizite zeigen!

Im flight möchte ich meine Gefühlsmuster lieber gar nicht aktiviert sehen. Dieser Mensch geht Problemen aus dem Weg, ist von eigenen Gefühlen abgeschnitten, vermeidet Konflikte oder muss sich dauernd ablenken.

Der freeze kommt aus einem kindlichen Verhalten gegenüber einem anderen. Diese Erwachsenen sind schlecht abgegrenzt, können nicht gut nein sagen, nehmen eigene Bedürfnisse kaum wahr und machen es anderen immer recht.


freeze oder flight wirken sich vor allem in zwischenmenschlichen Beziehungen aus. Bindungsängstliche zweifeln oft an der Echtheit oder Tiefe einer Liebesbeziehung. Sie fliehen vor engeren Bindungen und Liebesbeziehungen, bekämpfen diese (auch passiv) oder erstarren innerlich anstatt sich einzulassen.


So funktioniert Schematherapie
Typische Muster die unser Verhalten steuern müssen sichtbar gemacht werden um den Umgang mit den eigenen Modi zu erlernen. Zu erkennen, dass leistungsfordernde autoritäre Stimmen nicht ein Teil von uns selbst sind, sondern von aussen angelegt wurden und nun reduziert werden sollen. Wir arbeiten konkret mit Schemaaktivierungen aus dem Alltag um ungute Bewältigungsreaktionen in kleinen Schritten zu verändern, eigene Bedürfnisse wahrzunehmen und sie mit neuen Strategien zu erfüllen.
Wir kümmern uns um das innere Kind, trösten es. Autoritäre Stimmen sollen eingeschränkt und ungünstige Bewältigungsmodi schwächer werden. Zu Beginn übernimmt die Therapeutin die Rolle des gesunden Erwachsenen, so lernen die Klienten, sich selber gute Erwachsene zu sein.

Ziele der Schematherapie

Schemas und deren Ursprünge in der Kindheit erkennen
Parallelen sehen zwischen damaligem und heutigem Erleben
Dysfunktionale Bewältigungsmodi und deren Funktion verstehen
Bewältigungsmechanismen abschwächen
autoritäre Stimmen begrenzen
Kompensationsstrategien verändern
innere verletzte, wütende oder ängstliche Kinder trösten
aus dem Erwachsenen handeln
 
Die Therapie hilft, in den gesunden Erwachsenen zu wechseln und einen fürsorglichen Umgang mit uns selber und unseren Bedürfnissen zu finden. Meine Klientinnen schätzen die Arbeitsweise da wir in gut verständlicher und nachvollziehbarer Weise am eigentlichen Kern Ihrer Probleme arbeiten.


Hören Sie mehr zu Schematherapie, Bindungsmuster und Selbstreflexion auf «Beziehungskosmos – der Beziehungspodcast»
 

Es kommt nicht darauf an, was man aus uns gemacht hat, sondern darauf, was wir aus dem machen,

was man aus uns gemacht hat.

Jean-Paul Sartre
 

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