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Bindungsangst | Beziehungsangst

Angst vor Beziehungen
Angst vor Nähe und Enttäuschung
Vertrauen aufbauen
Bindungsängste überwinden

 

Sie wünschen sich eine Beziehung? Bei zu viel Nähe ist Ihnen aber unwohl? Sie haben Angst, sich auf einen Partner/eine Partnerin einzulassen? Jeder Mensch hat die Möglichkeit mit seinen Ängsten umgehen zu lernen. Erkennen Sie Ihr Bindungsmuster, verarbeiten Sie Ihre Angst vor Nähe. Finden Sie heraus aus Ihrer Bindungsangst hinein in neue Beziehungen.

Als Bindungsangst bezeichnen wir die Angst, sich auf eine feste Beziehung einzulassen, sie wird auch als Beziehungsangst bezeichnet. Betroffenen fällt es schwer Gefühle zuzulassen, sie können sich anderen nicht anvertrauen. Aus Angst vor Zurückweisung vermeiden sie manchmal ganz eine Beziehung einzugehen um nicht enttäuscht zu werden. 
 
Es gibt vier Typen von beziehungsängstlichen Menschen – vier verschiedene Ängste, die auch gleichzeitig wirken können:
Menschen mit Angst vor Nähe
Menschen mit Angst vor Verlust
Menschen mit Angst vor Selbstverlust
Menschen mit Angst vor Trennung

Bindungsangst entsteht durch langfristigen Mangel an Sicherheit und liebevoller Zuwendung oder durch überflutende Zuwendung als Kind. Als Erwachsene haben wir Stress in der Partnerschaft: wenn ich Nähe vermeide, zu wenig Grenzen oder Stress mit Sexualität habe, wenn ich ambivalent bin zwischen "komm zu mir" und "geh weg". Dann wird mein Partner unsicher was er tun soll.
Obwohl hartnäckig lassen sich Bindungsmuster verändern. Es ist wichtig sich diese bewusst zu machen, wir müssen andere in unsere Nähe lassen auch wenn es anfangs schmerzhaft ist. Dann werden sich auch alte Glaubenssätze verändern.
 
Zu mir in die Praxis kommen Bindungsängstliche mit unterschiedlichen Ängsten. Bei allen sind Nähe, Distanz, Selbstregulation und die Stärkung des Selbstbewusstseins Thema.
 
Bindungsangst – was steckt hinter der Angst?
Oft stecken konkrete Ängste dahinter wie verletzt, verlassen oder enttäuscht zu werden. Je mehr ich mich auf Andere einlasse, mich öffne und ihnen nahe bin, desto verletzlicher und angreifbarer mache ich mich, denn mein Gegenüber lernt meine Schwächen kennen und könnte mich ja verletzen. Das geschieht nicht wenn ich dafür sorge, dass diese Nähe und Vertrautheit erst gar nicht aufkommt, es ist eine natürliche Schutzreaktion.

 
Ein weiterer Grund, Angst vor Nähe zu haben, kann sein dass ich meine eigenen Grenzen nicht behalten kann. Ich befürchte dann, dass meine Partnerin mich einengen oder sich an mich klammern wird und ich meine Selbständigkeit und Freiheit aufgeben muss, deshalb bleibe ich auf sicherer Distanz. Wenn ich aber meine Grenzen kenne und zeigen kann werden diese immer weniger von Anderen überschritten.

Fehlende Wertschätzung mir selbst gegenüber kann auch zu Bindungsängsten führen. Wenn ich mich selbst nicht annehmen kann übertrage ich das auf meinen Partner und habe das Gefühl, nicht gut genug für ihn zu sein.


Bindungsängste, konkrete Befürchtungen und schlechte Erfahrungen werden verdrängt, es sind Abwehrmechanismen die automatisch funktionieren und deshalb nicht reflektiert werden können. Wenn ich niemanden mehr zu nah an mich heranlasse werde ich nicht mehr emotional enttäuscht. Die Bindungsangst wird so zu einem effektiven Schutz vor Enttäuschungen, ich habe ja gelernt mich nicht mehr verletzbar zu machen und fühle mich so in meiner „Rüstung“ sicher. Es ist schwierig, darauf angesprochen zu werden, denn ich will ja gerade nicht dass jemand meinen Schutzpanzer durchdringt.

Anzeichen für Bindungsängste
Schwierigkeiten vor körperlichen Berührungen
nicht offen und ehrlich sein

Partnerinnen wählen die schon vergeben sind, Flucht in Fernbeziehungen
nicht über eigene Gefühle sprechen (Unnahbarkeit), bei zu emotionaler Nähe: sofortiger Rückzug
sich nicht festlegen, nur ungern Entscheidungen treffen
den Partner oft wechseln, häufige Affären, sexueller Rückzug in der Beziehung
Streitsucht und danach Rückzug, tagelanges Schweigen, plötzliche Gefühlskälte in der Beziehung
Unrealistisch hohe Erwartungen an die Partnerin
Grosses Sicherheitsbedürfnis (klammern, Kontrolle), Eifersucht
Angst vor Verbindlichkeit, vermeiden von konkreten Zukunftsplänen
Ambivalenz zwischen Nähe und Distanz
Gefühl von Ohnmacht und Hilflosigkeit

Woher Bindungsängste kommen
Wenn wir Angst vor engen Beziehungen haben oder generell unter Bindungsangst leiden hat das immer  mit Erfahrungen in der Vergangenheit zu tun, mit Enttäuschungen und Verletzungen von früher. Als Kinder waren wir absolut abhängig von unseren Bezugspersonen. Waren diese nicht ansprechbar oder sogar verletzend musste ich mich als Kind auf dieses Verhalten einstellen, ich musste lernen wie ich bestmöglichst mit meiner Bezugsperson umgehen kann damit ich so viel Bindung und Zuwendung wie möglich bekomme. Dieses Verhalten führt später im Erwachsenenleben zu grossen Schwierigkeiten da es nicht beziehungsförderlich ist. Ich werde misstrauisch, anhänglich oder fühle gar keine eigenen Bedürfnisse mehr - schon gar nicht, mich auf eine Beziehung einzulassen. Bindung erlebe ich dann als gefährlich weil ich sie mit Abhängigkeit verbinde. Und da ich schon mal erlebt habe dass diese sehr geschmerzt hat vermeide ich diese verständlicherweise. Ist der Schmerz gespeichert kommt er hervor sobald ich jemandem näher komme.

Menschen mit Bindungsängsten konnten nie lernen sich anzuvertrauen, denn sie wurden nicht gesehen und nicht ernst genommen. 


Bindungs- und Verlustängste können sehr belastend für eine Beziehung sein, weil diese Gefühle selten offensichtlich sind und nicht als direkte Ursache bei Beziehungsproblemen gesehen werden. Da sie weit in der Vergangenheit liegen können Betroffene nicht einordnen woher ihr Gefühl der Einengung oder ihr Fluchtimpuls kommt.

Vertrauen schafft Nähe
Ich werde mich nur einem Menschen annähern dem ich vertraue. Worauf muss ich mich fest verlassen können damit mein Gegenüber vertrauenswürdig für mich ist? Wenn ich erwarte nie enttäuscht zu werden werde ich nie eine Beziehung führen können, es gibt keine Beziehungen ohne Enttäuschungen über Erwartungen. Menschen machen immer Fehler die wehtun können, es braucht eine grundsätzliche Entscheidung dieses Risiko in Kauf zu nehmen.

 
Geliebt und gesehen zu werden aber niemanden an sich heranzulassen ist ein Widerspruch, beides gleichzeitig geht nicht, beide Bedürfnisse schliessen sich gegenseitig aus. Wer keine Angst mehr davor hat verletzt zu werden braucht auch keinen Abwehrmechanismus mehr weil ja die Bedrohung wegfällt.

Beziehungsfähigkeit entwickeln

Lassen Sie uns gemeinsam Ihre Beziehungsmuster erforschen und bearbeiten. Wie regulieren Sie Ihre Beziehungen und Gefühle? Welche frühen Bindungserfahrungen prägen Ihre jetzigen Bindungsmuster? Welche Körpererfahrungen sind nötig um tragende und berührende Beziehungserfahrungen zu ermöglichen? Entwickeln Sie Beziehungsfähigkeit, also in Beziehung zu sich selber und auch zu anderen zu sein. Die Arbeit im Gespräch und mit dem Körper in der körperpsychotherapeutischen Arbeit ist ein nachhaltiger, unterstützender Weg.

Beziehungsfähigkeit ist sehr wichtig für unser Leben, ich kann dann im Hier-und-Jetzt sein. Ich bin dann nicht hauptsächlich im Kopf und am Nachdenken, sondern habe auch die Fähigkeit mich selber zu beobachten, habe also mehr Selbst-Bewusstsein. All diese Kompetenzen fördern die Selbstregulation und Beziehungsfähigkeit. Sie dürfen Beziehungen selber beeinflussen, Sie müssen sich nicht zurücknehmen, Sie dürfen so sein wie Sie sind, andere werden Sie schätzen und Ihre Nähe freiwillig suchen. Verständnis für sich selber und das Erlebte zu finden - also Selbstfürsorge - wird einen heilsamen Prozess einleiten um Vertrauen zu sich selber und anderen langsam aufzubauen.


Manche Menschen machen die Erfahrung, dass das Leben gut zu ihnen und die Welt ein sicherer Ort ist. Und andere können sich das gar nicht vorstellen, für sie ist es eine wichtige Erfahrung, in der therapeutischen Arbeit gesehen zu werden wer sie wirklich sind, dass sie wichtig sind für jemanden, dass sie in Ordnung sind so wie sie sind. Sie müssen erfahren, dass sie willkommen sind, einfach weil sie da sind und nicht weil sie etwas tun. So entwickelt sich ein beziehungsfähiges Nervensystem.
 
Wissen Sie wie Sie sich abgrenzen können. Seien Sie sich bewusst wieviel Raum Sie brauchen und erlauben Sie sich, Distanz einzunehmen. Überwinden Sie Ihre Ängste, entwickeln Sie vertrauen. Dann werden Sie ohne Fluchtimpulse oder Gefühle der Einengung in neue Beziehungen hineinfinden.

Vertrauen entwickeln ist möglich und manchmal ist eine Therapeutin der erste Mensch zu dem Sie vertrauen aufbauen können. Jeder hat die Möglichkeit mit seinen Ängsten umgehen zu lernen. Erkennen Sie Ihr Bindungsmuster, verarbeiten Sie Ihre Ängste und finden Sie hinein in neue Beziehungen. Gerne begleite ich Sie in einer wertschätzenden und einfühlsamen Atmosphäre, die auf Vertrauen und Respekt beruht.


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